NABU und LJV: Agrarnaturschutz muss attraktiver und wirksamer werden

2025-07-10     IDOPRESS

NABU und Landesjagdverband (LJV) in Baden-Württemberg nehmen die Sonder-Agrarministerkonferenz (AMK) in Berlin zum Anlass für einen dringlichen Appell an Bund und Länder: Der Agrarnaturschutz muss für landwirtschaftliche Betriebe attraktiver werden,damit er wirkt. In Baden-Württemberg geht es der Biodiversität auf landwirtschaftlichen Flächen,trotz gesetzlicher Ziele und einiger Verbesserungen,weiterhin schlecht. Besonders betroffen sind Arten,die in der intensiv genutzten Kulturlandschaft keinen Lebensraum mehr finden,darunter Feldvögel wie Rebhuhn und Kiebitz. Ihre Zahl sinkt im Südwesten weiter,was bitter ist angesichts vieler gemeinsamer Anstrengungen von Landwirtschaft,Naturschutz und Jägerschaft.

Für beide Verbände ist daher elementar,dass die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU ab 2028 verstärkt Maßnahmen zum Schutz von Rebhuhn,Kiebitz,Feldlerche und Braunkehlchen anbietet,die wirksam,einfach umsetzbar,flexibel und für Landwirtinnen und Landwirte attraktiv vergütet sind.

„Die angespannte Haushaltslage darf kein Vorwand sein,um beim Engagement im Agrarnaturschutz nachzulassen. Grüne und CDU im Land haben im Rahmen des Strategiedialogs Landwirtschaft sowie über das Biodiversitätsstärkungsgesetz zugesagt,sich für Landwirtschaft und Natur stark zu machen. Jetzt gilt es,dieses Versprechen einzulösen. Wir nehmen die CDU und Minister Peter Hauk beim Wort,sich bei der Sonder-AMK und auf EU-Ebene für eine GAP-Reform einzusetzen,die Landwirtschaft und Biodiversität vereint. Das ist möglich und angesichts der dramatischen Artenkrise auch geboten“,betont der NABU-Landesvorsitzende Johannes Enssle.

„Damit die zukünftigen GAP-Fördermittel in Baden-Württemberg effektiv und effizient eingesetzt werden,sollten Maßnahmen mit größtmöglichem positivem Effekt für die Artenvielfalt auf Äckern und Wiesen zum Zuge kommen“,ergänzt LJV-Hauptgeschäftsführer René Greiner. Dies käme auch den von der Landesregierung beschlossenen Zielen und der Umsetzung des Biodiversitätsstärkungsgesetzes entgegen.

NABU und LJV stellen klar: Die GAP braucht eine Reform,die Naturschutz,Klimaschutz und landwirtschaftliche Produktion zusammenbringt. Die neuen GAP-Förderprogramme müssen zusätzlich zu Blühflächen stärker auf produktionsintegrierte Maßnahmen,wie Lichtäcker,setzen. Sie sollen flexibel und pragmatisch von Betrieben und Verwaltung umsetzbar sein und Naturschutzmaßnahmen fair ausgleichen,was bisher nicht ausreichend passiert. Nur dann werden sie von den landwirtschaftlichen Betrieben auch angenommen.

Weitere Informationen:

FAQs des NABU zur Gemeinsamen Agrarpolitik der EU

So retten wir unsere Agrarvögel: Studie

Die aktuelle Förderperiode der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) geht von 2023 bis 2027.

In einem offenen Brief hat sich der NABU an Bundesagrarminister Alois Rainer und die Agrarminister*innen der Länder gewandt mit konkreten Vorschlägen für eine zukunftsfähige Agrarpolitik,die ein klimaangepasstes Wassermanagement,den Erhalt der Biodiversität und gesunde Böden beinhaltet sowie eine starke Verknüpfung der GAP mit der geplanten EU-Naturwiederherstellungsverordnung (NRL) schafft.

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PM NABU Baden-Württemberg

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