Rätsel um mögliches NS-Raubgut gelöst Papierkorb im Bremer Finanzministerium ist doch keine Nazibeute

2025-07-30     IDOPRESS

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Papierkorb und Stuhl im Bremer Finanzressort: Eine Inventarliste offenbarte die Geschichte der Möbel

Foto: Sina Schuldt / dpa

Der Papierkorb und die beiden Polsterstühle verstauben seit Jahren im Keller: Im Bremer Finanzministerium wollte sie offenbar niemand haben. Kein Wunder,schließlich galten sie als Raubgut der Nationalsozialisten.

Doch nun zeigt die Untersuchung einer Forscherin: Die Geschichte der Einrichtungsgegenstände ist harmlos. »Es handelt sich um Mobiliar eines ehemaligen norddeutschen Dampfers«,sagt Jana Schäfer,die den Hausrat näher untersucht hat.

Lange ging die Behörde davon aus,dass die Möbel aus der Zeit des Nationalsozialismus stammen – von Deportierten und von Menschen,die vor dem Regime über See geflüchtet sind. Das war ein übliches Prozedere,gerade in Hafenstädten wie Hamburg und Bremen: Die damaligen Machthaber des NS-Regimes behielten wertvolle Möbel,Schmuckstücke,Kunstwerke für sich und versteigerten den Rest zu Spottpreisen.

Verdächtige Befestigung

Im Rahmen ihrer Masterarbeit untersuchte die damalige Studentin Schäfer die aussortierten Möbel im Keller des Finanzressorts genauer – und stieß auf Widersprüche. »Diese Stühle haben auf ihrer Unterseite eine Befestigungsvorrichtung,die typisch für Schiffsmöbel ist. Sie werden damit im Boden verankert,sodass sie bei starkem Seegang nicht umfallen«,sagt Schäfer.

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»Das ist ein riesiges Gebäude mit unzähligen Büros,und es ist sehr wahrscheinlich,dass sich dort auch noch weitere Stücke befinden«,sagt die Forscherin. »Die Bestände wurden bislang nicht systematisch auf ihre Herkunft geprüft.«

koe/dpa

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