Fri Sep 19
Investition in kriselnden Konkurrenten Nvidia steckt fünf Milliarden Dollar in Intel
2025-09-19
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/nvidia-chiphersteller-steckt-fuenf-milliarden-dollar-in-intel-a-7572f2fb-4e79-485f-bfd5-0278c812b3aa
HaiPress
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Logos von Intel und Nvidia
Foto: Jakub Porzycki / NurPhoto / picture alliance
Intel steckt in einer tiefen Krise. Nun springt der weltgrößte Chiphersteller Nvidia bei – und steigt mit einer milliardenschweren Investition beim angeschlagenen Rivalen Intel ein. Nvidia wolle Intel-Anteile im Volumen von fünf Milliarden Dollar übernehmen,teilten die beiden US-Halbleiterhersteller mit. Zudem planten sie die gemeinsame Entwicklung von Chips für PCs und Rechenzentren.
Intel hatte 2024 mehr als 18 Milliarden Dollar Verlust gemacht. Die Lage spitzte sich zuletzt so zu,dass sogar die US-Regierung ankündigte,sie wolle sich mit zehn Prozent an dem einstigen Branchenprimus beteiligen.
Aktienkurs mit Rekordanstieg
»Gemeinsam werden wir unsere Ökosysteme erweitern und den Grundstein für die nächste Ära des Computings legen«,erklärte Nvidia-Chef Jensen Huang zum Engagement seines Unternehmens. Einen erhofften wichtigen Auftrag zur Fertigung von Nvidia-Prozessoren erhielt Intel jedoch zunächst nicht. An der US-Börse schossen Intel-Aktien dennoch im vorbörslichen Geschäft um 30 Prozent in die Höhe – so stark wie noch nie.Nvidia wird mit dem Schritt zu einem der größten Aktionäre von Intel. Der weltgrößte Anbieter von Hochleistungsprozessoren für künstliche Intelligenz (KI) zahlt 23,28 Dollar je Intel-Aktie. Dies ist mehr als der Preis,den die US-Regierung im Vormonat gezahlt hat. Für Intel ist die Unterstützung durch den wertvollsten Chipkonzern der Welt ein wichtiger Erfolg nach jahrelangen,erfolglosen Sanierungsversuchen.
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Die Vereinbarung ist indes eine potenzielle Gefahr für den taiwanischen Auftragsfertiger TSMC,der bislang die Flaggschiff-Prozessoren von Nvidia herstellt. Auch Intel verfügt über eine Auftragsfertigungssparte,die bislang aber nur Verluste aufhäuft. Intel-Erzrivale AMD könnte durch die neue Zusammenarbeit ebenfalls ins Hintertreffen geraten. AMD verlor vorbörslich fast vier Prozent. Die in den USA notierten TSMC-Papiere gaben 1,6 Prozent nach.
apr/Reuters