Lokale Infektion im Elsass nachgewiesen Baden-Württemberg befürchtet eigene Chikungunya-Fälle

2025-07-10     https://www.spiegel.de/wissenschaft/chikungunya-baden-wuerttemberg-befuerchtet-faelle-der-virus-infektion-a-b92c4d11-2aad-46b3-9b1a-c4908a0e108e HaiPress

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Chikungunya-Fieber wird durch Stiche von Gelbfieber- oder Asiatischer Tigermücke übertragen

Foto: Soumyabrata Roy / NurPhoto / picture alliance

Nachdem sich erstmals ein Mensch direkt in einer grenznahen elsässischen Region mit dem Chikungunya-Virus infiziert hat,werden ähnliche Fälle im Südwesten Deutschlands nicht mehr ausgeschlossen. Sogenannte autochthone Übertragungen würden auch in Baden-Württemberg immer wahrscheinlicher,sagte eine Sprecherin des baden-württembergischen Gesundheitsministeriums nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa.

Das Robert Koch-Institut (RKI) geht davon aus,dass das Virus im elsässischen Fall durch eine infizierte Asiatische Tigermücke übertragen wurde

,die auch hierzulande schon heimisch ist.

In Baden-Württemberg sind laut Landesgesundheitsamt in diesem Jahr bereits 15 importierte Chikungunya-Fälle gemeldet worden. Im selben Zeitraum des Vorjahres waren es nur drei. »Besonders häufig betroffen sind Reisende,die aus Mauritius oder dem französischen Überseegebiet La Réunion zurückkehren«,hieß es. »Dort werden aktuell sehr hohe Anzahlen an Erkrankungsfällen durch das Chikungunya-Virus registriert.«

Wie gefährlich ist Chikungunya-Fieber?

Das Virus,das vor allem in Asien,Afrika und Amerika auftritt,löst das gleichnamige Fieber aus,das mit grippetypischen Symptomen wie hohem Fieber,Kopf- und Gliederschmerzen einhergeht. Daher auch der Name,der ursprünglich aus der Sprache der Makonde stammt,einem Bantuvolk im Südosten von Tansania. Übersetzt heißt es so viel wie »der gekrümmt Gehende« – in Anlehnung an die Symptome. Es wurde erstmals 1952 bei einem Ausbruch in Tansania beschrieben.

Wie steckt man sich mit Chikungunya an?

Übertragen wird es von infizierten weiblichen Stechmücken bestimmter Arten wie der Asiatischen Tigermücke und der Gelbfiebermücke. Mensch-zu-Mensch-Übertragungen sind nicht üblich. Die Tigermücke kann das Virus weitergeben,wenn ein Tier zuerst einen infizierten Menschen sticht,das Virus aufnimmt und bei einem anschließenden Stich überträgt,sagte Florian Hölzl,der Leiter der Abteilung Infektionsschutz und Umwelthygiene des Stuttgarter Gesundheitsamts.

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Wie sind die Heilungschancen?

Lange Zeit gab es zwar keinen Impfstoff gegen Chikungunya. Im vergangenen Jahr aber wurde in Deutschland der Impfstoff Ixchiq zugelassen,im Februar 2025 folgte der Impfstoff Vimkunya. Wegen vereinzelter Berichte über schwere Nebenwirkungen bei älteren Menschen wird Ixchiq allerdings derzeit von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (Ema) überprüft.

sol/dpa

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