Artenschutztag in der Wilhelma: Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart informiert über den Artenschutz in aller Welt

2025-09-18     HaiPress

Die Wilhelma steht 365 Tage im Jahr im Zeichen des Artenschutzes. Am Sonntag,den 21. September zeigt der Zoologisch-Botanische Garten daher zusammen mit verschiedenen Partnerorganisationen,wie sie gemeinsam zum Erhalt bedrohter Tiere,Pflanzen und ihrer Lebensräume beitragen. Über die ganze Wilhelma verteilt gibt es Einblicke in einige der weltweit unterstützen Artenschutzprojekte:

Die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz stellt an den Subtropenterrassen die Kampagne „Zootier des Jahres“ vor. Der Wiener Biologe Michael Köck vom „Plan G“ informiert im Aquarium-Gebäude über den Schutz und die Wiederansiedlung von Hochlandkärpflingen in Mexiko – kleine Süßwasserfische,von denen einige Arten vom Aussterben bedroht oder bereits in der Natur ausgerottet sind. Am Ausgang vom Amazonienhaus wird beim Stand des Almada Mata Atlântica-Projekt (AMAP) für den Erhalt der Regenwälder Brasiliens geworben. Die Aktionsgemeinschaft Artenschutz (AGA) stellt in der Nähe der Gepardenanlage zwei Projekte in Afrika vor: Nämlich eine Initiative des Cheetah Conservation Fund (CCF),welche mit Hilfe von Herdenschutzhunden den Konflikt zwischen Menschen und Geparden in Namibia entschärft und die Organisation Bahari Hai in Kenia,welche sich für den Schutz von Meeresschildkröten und ihrer Brutplätze einsetzt. Auch der NABU ist vor Ort und zeigt an einem Stand bei der Schneeleoparden-Anlage,wie er in Kirgisien zum Schutz des Schneeleoparden eine Anti-Wilderer-Einheit betreibt und Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung leistet. Vor der Okapi-Anlage gibt die AG Fledermausschutz einen Einblick in die Welt der Fledermäuse,inklusive Bastelaktionen für Kinder. Die Organisation ProBiene wirbt direkt am Bienenstock unterhalb vom Belvedere für den Schutz von Bienen. Vertreterinnen und Vertreter der Initiative Bunte Wiese Stuttgart erläutern am Asiatischen Schaubauernhof die Bedeutung von Blühflächen für die Erhaltung einheimischer Insekten. Am Vorplatz vom Menschenaffenhaus begeistert außerdem das Biosphärengebiet Schwäbische Alb für regionalen Naturschutz. Innerhalb des Gebäudes informiert die Berggorilla & Regenwald Direkthilfe über Schutzmaßnahmen für die größten aller Menschenaffen. Wenige Meter entfernt im Kinoraum wird ein Film darüber gezeigt,wie die Organisation Lola ya Bonobo im Kongo erfolgreich Bonobos ausgewildert hat.

Beim Wilhelma-Talk im Amazonienhaus um 12 Uhr geht es um das CSFI Shipstern-Reservat: In diesem Schutzgebiet in Belize finanziert die Wilhelma eine vierköpfige Ranger-Truppe und hat außerdem die Erweiterung des Reservats durch den Kauf von Regenwaldflächen unterstützt. Bei der Fütterung der Gänsegeier  13.30 Uhr erklären die Tierpflegerinnen und Tierpfleger,wie sich die Organisation VulPro für den Erhalt von Geiern in Südafrika einsetzt und wie der Notfallfonds der Wilhelma und ihres Fördervereins dabei entscheidend mitwirkt.

Mitmachaktionen laden dazu ein,spielerisch mehr über den Artenschutz zu lernen. Bei einem Quiz gibt es außerdem attraktive Preise zu gewinnen,von Eintrittskarten für die Wilhelma über Jahreskarten bis zu einer Tierbegegnung und einer Exklusiv-Führung.

Die Wilhelma engagiert sich sowohl im Ex Situ- als auch im In Situ- Artenschutz. „Ex Situ“ bedeutet,dass Reservepopulationen in menschlicher Obhut – also in Zoos – aufgebaut und weiterentwickelt werden. Bei den wissenschaftlich geleiteten Zoos in Europa geschieht dies in erster Linie durch die Ex Situ-Programme des europäischen Zooverbands EAZA. Sollte eine Tierart im Freiland z. B. aufgrund von Habitatverlust oder Wilderei in Teilen ihres Lebensraumes aussterben,kann sie mit Hilfe der Reservepopulation zurückgebracht werden werden – allerdings erst dann,wenn die Gründe für ihre Bedrohung behoben sind. So werden mit Unterstützung aus Stuttgart aktuell Brüllaffen,Taubenhalsamazonen und Harlekinkröten wiederangesiedelt. Die Wilhelma beteiligt sich allerdings nicht nur an Ex Situ-Programmen für bedrohte Tierarten,sondern auch an Erhaltungssammlungen und Wiederansiedlungen seltener Pflanzen.

Unter „In Situ“-Artenschutz versteht man Maßnahmen,welche zur Erhaltung von Tieren und Pflanzen in ihren natürlichen Lebensräumen beitragen – und das ist das Thema des Artenschutztags. Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin erklärt: „Die Zerstörung von Lebensräumen und der Verlust von Biodiversität schreitet voran – aber überall gibt es auch Menschen,die etwas dagegen tun. Die Wilhelma unterstützt daher rund 40 Projekte in aller Welt mit mittlerweile rund 1 Million € pro Jahr. Möglich wird das vor allem dank des Artenschutz-Euros,den unsere Besucherinnen und Besucher über den Eintritt bezahlen,aber auch dank des Engagements des Vereins der Freunde und Förderer der Wilhelma. Wir freuen uns sehr,dass Vertreterinnen und Vertreter einiger unserer Partnerorganisationen am Artenschutztag präsent sind,um über unsere gemeinsamen Ziele und Erfolge zu informieren und weitere Mitstreiter für den Artenschutz zu gewinnen.“

Zusätzlich zum klassischen Ex Situ- und In Situ- Artenschutz geht die Wilhelma noch einen großen Schritt weiter: Erst Anfang September wurden in Zusammenarbeit mit der Weltnaturschutzunion IUCN in der Wilhelma zwei Center for Species Survival (CSS) gegründet – eines für Orchideen,das andere für Reptilien. Mit wissenschaftlichem Fachpersonal soll in Zusammenarbeit mit spezialisierten Expertengruppen für die Rote Liste der IUCN der Bedrohungsstatus unterschiedlichster Orchideen und Reptilien erfasst werden,um auf dieser Grundlage Maßnahmen zum Schutz dieser Arten zu entwickeln.

Die Aktionen im Rahmen des Artenschutztags finden am 16. September von 11 bis 17 Uhr statt. Die Teilnahme ist im Eintritt in die Wilhelma bereits enthalten. Spenden für den Artenschutz werden natürlich gern entgegengenommen.

Foto (Wilhelma Stuttgart/Stefanie Reska): Am Artenschutztag wird an zahlreichen Ständen,die auf dem Gelände der Wilhelma verteilt sind,über den Schutz bedrohter Arten und ihrer Lebensräume informiert.

PM Wilhelma Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart

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